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Interdisziplinäre Ansätze

Das Leibniz Lab auf dem World Health Summit.

© Leibniz-Lab Pandemic Preparedness

Ein Treffen, das nicht nur Wissen austauschte, sondern den Grundstein für eine bessere Vorbereitung auf zukünftige Gesundheitskrisen legte: Unter der Führung von Prof. Gülsah Gabriel und Prof. Klaus Lieb trafen sich Experten aus unterschiedlichsten Disziplinen im Rahmen des WHS.

Dr. Meral Akçay, Leiterin des Globalen Influenza Programms bei Sanofi, beleuchtete die Auswirkungen von Influenza über die Atemwege hinaus und hob hervor, wie Influenza-Infektionen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung stehen. Sie erläuterte, dass Impfungen eine entscheidende Rolle bei der Minderung dieser Krankheitslast spielen können und forderte einen ganzheitlichen Ansatz zur Epidemie- und Pandemievorsorge.

Prof. Carmen Scheibenbogen, Leiterin der Immundefizienzambulanz an der Charité Berlin, sprach über Long-COVID und die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten. Sie betonte, dass Long-COVID eine globale Gesundheitsherausforderung darstellt und zeigte, dass auch hier Impfungen das Risiko für Long-COVID senken können.

Prof. Anke Witteveen, Assistenzprofessorin an der Fakultät für Klinische Psychologie der Vrije Universiteit Amsterdam, thematisierte die psychischen Gesundheitsherausforderungen während der Pandemie und identifizierte die am stärksten gefährdeten Gruppen. Junge Menschen, insbesondere Frauen und Personen mit Migrationshintergrund, waren am meisten betroffen. Witteveen plädierte dafür, dass diese Erkenntnisse in die Planung und Reaktion auf zukünftige Gesundheitskrisen einfließen sollten, um sicherzustellen, dass mentale Gesundheitssysteme angemessen auf die Bedürfnisse der Bevölkerung reagieren können.

Prof. Azeb Asaminew Alemu, Assistenzprofessorin für Psychiatrie an der Universität Addis Abeba, Äthiopien präsentierte die Herausforderungen der psychischen Gesundheitsversorgung in Äthiopien während der COVID-19-Pandemie. Sie erläuterte, wie die Pandemie bestehende Probleme verschärfte und innovative Ansätze zur Unterstützung der Betroffenen notwendig waren.

Dr. Bart Janssens, Direktor für Lernen und Innovation an der neu gegründeten WHO-Akademie in Lyon gab einen Einblick in diese neue Institution, die sich auf lebenslanges Lernen für eine resiliente Gesundheitsversorgung konzentriert. Er betonte die Notwendigkeit, Bildung und kontinuierliche berufliche Entwicklung zu fördern, um besser auf zukünftige Pandemien vorbereitet zu sein.

Die Session verdeutlichte, dass interdisziplinäre Ansätze entscheidend sind, um die vielfältigen Herausforderungen von Pandemien zu bewältigen. Die Verbindung von medizinischen, sozialen und psychologischen Perspektiven ist unerlässlich, um resilientere Systeme für die Zukunft zu schaffen. 

Über den World Health Summit

Der World Health Summit ist eine der weltweit führenden Veranstaltungen im Bereich der globalen Gesundheit und findet jährlich im Oktober in Berlin statt. Er bringt Entscheidungsträger*innen, Wissenschaftler*innen, Unternehmen und Organisationen aus verschiedenen Bereichen zusammen, um Herausforderungen im Gesundheitswesen zu diskutieren und Lösungen zu entwickeln. Der Summit bietet eine Plattform für den Austausch von Wissen, die Präsentation innovativer Ansätze und die Förderung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitssektor. Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung weltweit zu verbessern und auf zukünftige Gesundheitskrisen besser vorbereitet zu sein.

Prof. Klaus Lieb, Dr. Meral Akçay, Prof. Carmen Scheibenbogen, Dr. Bart Janssens, Prof. Gülşah Gabriel, Prof. Anke Witteveen
Prof. Anke Witteveen
Prof. Azeb Asaminew Alemu
Dr. Bart Janssens
Prof. Carmen Scheibenbogen
Prof. Gülşah Gabriel
Prof. Klaus Lieb, Prof. Gülşah Gabriel
Dr. Meral Akçay
Julia Häberlein
Wissenschaftskommunikatorin. In Hamburg Biologie studiert. Master.
Veröffentlicht
16. Oktober 2024
Kategorie
Events

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Wissenschaft muss erlebbar und erfahrbar sein, sie muss unter die Leute. Ohne Kommunikation kein Transfer. Aber ohne Forschung auch keine Geschichte. Offenheit und Lust auf Machen, this is the way und hier sind seine Abzweigungen.

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